Jesus, der neue Moses und der neue Tempel
DT vom 10.12.2013, Nr. 148, S. 6. von Michael Karger
Werkausgabe von Joseph Ratzinger mit allen Beiträgen zur Christologie fortgesetzt.
Auf die Frage nach einem Buch, das unbedingt geschrieben werden sollte, antwortete 1974 der damalige Regensburger Dogmatikprofessor Joseph Ratzinger: „Wenn Jesus nicht mehr von innen gesehen wird, wird er bald auch nicht mehr nach außen leuchten. Ich wünschte mir also ein Buch, das unseren ganzen heutigen Erkenntnisstand über Jesus von Nazareth, über die Jesus-Überlieferung des Neuen Testamentes und über die Entwicklung des christologischen Dogmas aufnimmt und darin heute die Gegenwart Jesu Christi, den positiven Gehalt unseres Glaubens an ihn durchsichtig macht. Wenn ich dies sage, setze ich voraus, dass der Christus, dem die Kirche glaubt, und der Christus der Geschichte, der heute neu entdeckte Jesus (wo immer es sich um authentische Entdeckung handelt) wirklich eins sind und dass es daher grundsätzlich möglich sein muss, diesen Zusammenhang auch darzustellen.“
Als Ratzinger dies schrieb, hatte er bereits eine Christologie im Rahmen eines einbändigen dogmatischen Lehrbuches geplant und für die mit seinem Regensburger Kollegen Johann Auer konzipierte „Kleine Katholische Dogmatik“ den Christologieband übernehmen wollen. In seinen Christologie-Vorlesungen – diesen Traktat hat Ratzinger am häufigsten gelesen – hat er immer wieder an seiner eigenen Schau der Gestalt Jesu Christi gearbeitet. Mit der Übernahme der Verantwortung als Diözesanbischof und Kurienkardinal schien der eigene Christologie-Entwurf, die Verwirklichung des Wunschbuches, nicht mehr möglich zu sein. Umso erstaunlicher war es, als der achtzigjährige Papst Benedikt XVI. mit dem ersten Teil der Trilogie „Jesus von Nazareth“ 2007 vor die Öffentlichkeit trat. Den abschließenden Prolog-Band legte Benedikt Ende 2012 vor. Vor diesem Hintergrund versteht man auch die Aussage von Papst Benedikt, dass er zu diesem Buch „lange innerlich unterwegs gewesen“ ist.
Nun ist die Trilogie zusammen mit allen weiteren Arbeiten zur Christologie im Rahmen der Werkausgabe „Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften“ in zwei Teilbänden (6/1 und 6/2) erschienen. Im nachträglich vorangestellten „Prolog“ (2012) geht es um die Kindheitsgeschichten. Der erste Teil (2007) setzt mit der Taufe Jesu ein und stellt die Verkündigung in den Mittelpunkt. Im zweiten Teil (2011) geht es um Passion und Auferstehung. Im gesamten theologischen Lebenswerk des Professors, Bischofs und Papstes Joseph Ratzinger steht die Frage nach Person und Werk Jesu Christi im Mittelpunkt: Ging es in der „Einführung in das Christentum“ (1968) um die Entfaltung des Christusbekenntnisses in den christologischen Glaubensartikeln, so geht es im dreiteiligen „Jesus von Nazareth“ um die Entfaltung des Christusbekenntnisses in den Evangelien. Am Anfang steht die Deutung des Stammbaumes Jesu nach Matthäus. Bereits in seinem Beginn bei Abraham werde die universelle Sendung Jesu zu allen Völkern grundgelegt. Durch Joseph gehört Jesus rechtmäßig zur Sippe Davids und „dennoch kommt er von anderswo her, ,von oben‘, von Gott selbst“.
Bei Lukas beginnt der Stammbaum mit Jesus, „um freilich am Schluss zu zeigen, dass die letzte Wurzel nicht in der Tiefe, sondern in der ,Höhe‘ ist“. Klar tritt Benedikt der These entgegen, dass die Kindheitsgeschichten erfunden worden sind, um in Anknüpfung an Aussagen des Alten Testamentes die theologische Bedeutung Jesu in seine Anfänge hinein zurückzuverlegen: „Die hier erzählte Geschichte ist nicht einfach eine Illustration für alte Worte, sondern die Wirklichkeit, auf die die Worte warteten. Sie war in diesen Worten allein nicht erkennbar, aber die Worte kamen zu ihrer ganzen Bedeutung durch das Ereignis, in dem sie Wirklichkeit werden.“ Es sei gerade die Eigenart der Schriftauslegung der Evangelien, „dass sie diesen wartenden Worten ihre Eigentümer gibt“. Dies entspricht der Methode der christologischen Schriftauslegung. Sie geht von der Einheit der beiden Testamente und ihrem Höhepunkt in Jesus Christus aus. Diese Auslegung wird von Benedikt „die typische christliche Exegese“ genannt. Ihre Neuheit besteht in der Auslegung des Alten Testamentes auf Christus hin und von ihm her bei gleichzeitiger „Treue zum ursprünglichen Schriftwort“.
Johannes der Täufer erscheint als Letzter in der Reihe von Söhnen unfruchtbarer Eltern, „die durch ein wunderbares Eingreifen des Gottes geboren wurden, dem nichts unmöglich ist“. Maria wird zur personifizierten Tochter Zion, „zur Bundeslade, zum Ort wirklicher Einwohnung des Herrn“. Als „großer christologischer Grundtext“ wird die von Matthäus zitierte Ankündigung der Jungfrauengeburt bei Jesaja gezeichnet. Auch dieses „wartende Wort“ sei mit der Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria Wirklichkeit geworden. Entschieden hält Papst Benedikt an der Jungfrauengeburt fest und nennt sie den „Prüfstein des Glaubens“. An Bethlehem als dem historischen Geburtsort Jesu zu zweifeln, hält Benedikt für unangebracht. Für ihn sind die Magier Wahrheitssucher, Träger einer religiösen und philosophischen Erkenntnis. Sie stehen für die „Bewegung der Religionen und der menschlichen Vernunft auf Christus zu“.
Zustimmend wird die Deutung des Sterns von Bethlehem als Konjunktion von Jupiter und Saturn referiert. Widerlegt wird die These, die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten sei nach dem Vorbild der Mose-Geschichte bloß konstruiert worden. Abschließend heißt es über die Historizität der Weihnachtsgeschichte: „Matthäus erzählt uns wirkliche Geschichte, die theologisch bedacht und gedeutet ist, und hilft uns so, das Geheimnis Jesu tiefer zu verstehen.“ In einem „Epilog“ widmet sich der Verfasser dem Evangelium vom Zwölfjährigen im Tempel. Zur dreitägigen Abwesenheit des Sohnes von den Eltern heißt es: „Je näher ein Mensch zu Jesus kommt, desto mehr wird er in das Mysterium seiner Passion einbezogen.“
Im ersten Hauptteil „Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung“ wird Jesus als der neue Mose dargestellt. In zehn Kapiteln werden die Taufe Jesu, die Versuchung in der Wüste, die Reich-Gottes-Botschaft, die Bergpredigt, das Vaterunser, die Botschaft der Gleichnisse, die christologischen Bildworte bei Johannes, das Petrusbekenntnis, die Verklärung und die Selbstaussagen Jesu behandelt. Das Persongeheimnis Jesu wird von Benedikt typologisch erschlossen. Das Buch hätte nämlich auch den Titel tragen können: Jesus von Nazareth, der neue Mose. Weil die Landnahme noch nicht als endgültige Befreiung zu verstehen sei, wird im Buch Deuteronomium ein neuer Mose verheißen: „Einen Propheten wie mich wird der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte heraus … erstehen lassen, auf ihn sollt ihr hören“ (Dtn 18, 15). Was das Besondere an Mose war, steht am Ende des Deuteronomiums: „Fortan ist kein Prophet mehr in Israel aufgetreten wie Mose, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrt hatte …“ (Dtn 34, 10). Darauf baut Benedikt seine Deutung der Gestalt Jesu auf: „Israel darf auf einen neuen Mose hoffen, … Und das eigentliche Kennzeichen dieses ,Propheten‘ wird es sein, dass er mit Gott von Angesicht zu Angesicht wie ein Freund mit dem Freund verkehren wird. Sein Kennzeichen ist die Unmittelbarkeit zu Gott, so dass er Gottes Willen und Wort unverfälscht, aus erster Hand mitteilen kann. Und das ist das Rettende, worauf Israel – worauf die Menschheit – wartet.“
Die Offenbarungsmittlerschaft des Mose hatte nämlich eine Grenze: Die Bitte des Mose „Zeige mir doch deine Herrlichkeit“ (Ex 33, 18ff) wurde von Gott abgelehnt. Mose durfte nur den Rücken Gottes schauen, aber nicht sein Angesicht. Daraus folgert Benedikt, dass Israel einen größeren Propheten erwartete, der Gottes Angesicht schaut: In Jesus hat sich die Verheißung eines neuen Propheten erfüllt, der aus der Schau Gottes spricht. Mit dem Johannesevangelium gesprochen: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht“ (Joh 1, 18). Jesus kann den Vater offenbaren, weil er „in der Sohnesgemeinschaft mit dem Vater steht“. Eine Deutung der Taufe Jesu als „Berufungserlebnis“ wird von Benedikt abgelehnt.
Im Kapitel über die Bergpredigt tritt die Mose-Typologie wieder ganz deutlich hervor: Jesus ist der neue Mose, er ist der Lehrer Israels, der zu allen Völkern spricht. Der „Berg“ der Seligpreisungen ist der neue Sinai, die Bergpredigt ist die neue Tora, gesprochen aus der Gemeinschaft Jesu mit dem Vater. In der Universalisierung des Glaubens Israels sieht Benedikt eine im Alten Testament angelegte Bewegung, die in Jesus zu ihrem Ziel kommt. Auch hier wird die Mose-Typologie besonders deutlich: Mose steht nicht nur für den Glauben Israels, sondern auch für seine Rechts- und Sozialordnung, die der Messias Jesus nicht mehr als sakral und damit unveränderliches Recht für alle Zeiten versteht.
Mit neuer Radikalität werden etwa in den Antithesen der Bergpredigt (der Berg ist der neue Sinai, der Ort der Gesetzgebung) die grundlegenden Normen, die auf die zweite Tafel des Dekalogs (Mose auf dem Sinai) Bezug nehmen, eingeschärft: Nicht nur nicht töten, sondern dem unversöhnten Bruder entgegengehen, keine Ehescheidung mehr, nicht nur gleiches Recht für alle, sondern sich schlagen lassen ohne zurückzuschlagen, nicht bloß den Nächsten lieben, sondern den Feind. Die bei den Propheten grundgelegte Einheit von Gottes- und Nächstenliebe wird zur obersten Norm. Somit legt Jesus den Grund einmal für die nötigen geschichtlichen Anpassungen der konkreten Rechtsformen durch die Entsakralisierung und zum anderen festigt er die Anbetung des einen wahren Gottes und legt den Grund für die Menschenwürde. Darin hat sich die Verheißung erfüllt: „Einen Propheten wie mich wird der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte heraus erstehen lassen.“
All dies hängt an der göttlichen Autorität Jesu, seinem Sohnsein, das in der Gemeinschaft mit dem Vater gründet. In diese Beziehung will Jesus alle, die zu seiner neuen Familie gehören, hinein nehmen. Mit dem Vaterunser zeigt Jesus uns Gott als Vater. Die neue Familie, die nicht auf Abstammung, sondern auf der Gemeinschaft mit Jesus beruht, ist nicht formlos. Die Berufung der Jünger, des Zwölferkreises, wird bei Markus als hoheitlicher Akt beschrieben: „Jesus steigt auf den Berg und ruft die herbei, die er wollte, und sie kamen zu ihm“ (Mk 3, 13–19). Im Vorwort zum zweiten Hauptteil „Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung“ (2011) nennt Papst Benedikt als Absicht des Buches, „die Gestalt Jesu, sein Wort und sein Tun zu verstehen“.
Zentrale These des zweiten Teiles ist: Jesus ist der neue Tempel. Die Zeit des steinernen Tempels ist vorbei, mit Jesu Kreuzestod wird der alte Tempel abgebrochen: „Ein neuer Kult kommt in einem nicht von Menschen gebauten Tempel. Dieser Tempel ist sein Leib – der Auferstandene, der die Völker sammelt und im Sakrament seines Leibes und Blutes eint. Er selbst ist der neue Tempel der Menschheit.“ Darin sieht der Verfasser den entscheidenden Wendepunkt in der Religionsgeschichte.
Für Papst Benedikt steht außer Frage, dass Jesus das Ende des Tempels als heilsgeschichtliches Ereignis vorausgesehen und mit seinem Tod und seiner Auferstehung verbunden hat. Bereits vor der Zerstörung des Tempels 70 nach Christus haben die Judenchristen in Jerusalem nicht mehr am Opferkult im Tempel teilgenommen, sondern die Eucharistie in ihren Privathäusern gefeiert. Worauf der Ritus des Hohenpriesters am Versöhnungstag im Tempel nur ahnungsweise vorausgedeutet hat, ist in Jesus Wirklichkeit geworden: „In seiner Hingabe am Kreuz legt Jesus gleichsam alle Schuld der Welt in die Liebe Gottes hinein und löst sie darin auf.“ Tieropfer und Tierblut sind nur ein bloßer Ersatz gewesen, keine echte Stellvertretung. Erst mit dem Gehorsam Jesu, der „nicht nur als Gott gegenüber den Menschen handelt, sondern auch als Mensch gegenüber Gott“, wird der Neue Bund unwiderruflich und unzerstörbar.
Trotz des Bruches Jesu mit dem Tempelkult und der Opferpraxis bleibt für Papst Benedikt eine tiefe heilsgeschichtliche Kontinuität zwischen dem Alten und dem Neuen Bund durch die Mose-Typologie gewahrt: Dem fürbittenden Mose schlug Gott die Bitte ab, stellvertretend für die Rettung des Volk sein Leben hinzugeben. Erst der menschgewordene Gottessohn offenbart den Vater auf neue und radikale Weise: „Die Inkarnation, durch die dieses neue Sein Gottes als Mensch Wirklichkeit geworden ist, wird durch sein Opfer zum Ereignis für die ganze Menschheit: Als Auferstandener kommt er neu, um alle zu seinem Leib, zu seinem Tempel zu machen.“ Zwischen die Zerstörung des Tempels und das Ende der Welt tritt dann „die Zeit der Heiden“ (Lk 21, 24), die Zeit der Kirche aus allen Völkern, mit ihrem Auftrag zur Weltmission. Es gehört für Benedikt zur Kernbotschaft Jesu, dass die Geschichte erst an ihr Ziel kommen kann, wenn das Evangelium zu allen Völkern gebracht worden ist.
Den eigentlichen Akt der Kirchengründung Jesu sieht Benedikt im Abendmahl: Die Kirche wird vom Leib Christi her geeint. Eine überzeugende Neuinterpretation erhält das sogenannte Blutwort („Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“, Mt 27, 25) durch Benedikt: Es spricht „nicht Fluch, sondern Erlösung“ zu: „Vom Glauben her gelesen heißt es, dass wir alle die reinigende Kraft der Liebe brauchen, die sein Blut ist.“ Das Zerreißen des Tempelvorhangs wird zum einen als das Ende des Tempelkultes und seiner Ablösung durch die Wirklichkeit der Versöhnung durch den Gekreuzigten gesehen und zum anderen als endgültige Öffnung des Zuganges zu Gott durch den Gekreuzigten, der den Vater als den bis in den Tod hinein Liebenden gezeigt hat, verstanden.
Entschieden hält Papst Benedikt am zentralen Glaubensgeheimnis der stellvertretenden Sühne fest, das „keinem besserwisserischen Rationalismus geopfert werden“ dürfe: Im Kreuz habe sich eben nicht nur die Kultkritik der Propheten erfüllt, „sondern auch positiv das, was im Kult immer gemeint und gewollt war“. Auferstehung wird als ein Ereignis bezeichnet, das für die Jünger „so real war wie das Kreuz“. Die Auferstehung ist ein Ereignis „in der Geschichte, das doch den Raum der Geschichte sprengt“. Auch wenn das leere Grab für sich genommen kein Beweis der Auferstehung sein kann, so ist es aber sehr wohl eine „notwendige Bedingung für den Auferstehungsglauben“. Auch handele es sich bei der Rede von der „Auferstehung am dritten Tag“ eben nicht um ein bloßes theologisches Datum, sondern um ein Ereignis, das für die Jünger von so entscheidender Bedeutung gewesen ist, dass sie es wagten, gegen alle Gebote den Sabbat durch den ersten Tag der Woche abzulösen.
Liest man nach „Jesus von Nazareth“ die zahlreichen Einzelaufsätze im zweiten Teilband, so findet man fast alle Themen des Jesus-Buches hier teils theoretisch grundgelegt, teils thesenartig zusammengefasst oder in Einzelaspekten bereits ausgearbeitet.
Allerdings liegt zwischen dieser Ansammlung unzusammenhängender christologischer Einzelarbeiten aus vielen Jahrzehnten und „Jesus von Nazareth“ noch einmal eine gewaltige Syntheseleistung: Papst Benedikt ist mit seinem souveränen Alterswerk die Verbindung von Glaubenshermeneutik, moderner Bibelauslegung und dem Nachweis der Legitimität des christologischen Dogmas gelungen. Nach vierzigjähriger Vorarbeit hat Papst Benedikt XVI. uns das Jesus-Buch für unsere Zeit geschenkt, in dem „die Gegenwart Jesu Christi“ und der „positive Gehalt unseres Glaubens“ zum Strahlen gebracht werden. Mit dem achten Band in Folge hat nun das von Bischof Rudolf Voderholzer geleitete Institut Papst Benedikt XVI., unter der Herausgeberschaft von Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, in erstaunlich kurzer Zeit bereits die Hälfte des insgesamt sechzehn Bände umfassenden Editionsplans verwirklicht.
Joseph Ratzinger: Jesus von Nazareth. Beiträge zur Christologie. Joseph Ratzinger: Gesammelte Schriften Band 6/1 und 6/2) Teilband 1, 640 S., EUR 60,–, Teilband 2, Leinen, Verlag Herder, Freiburg 2013, 648 S., 60,–