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Schöpfungsbezug der Liturgie

Quellangabe: 40 Jahre Konstitution über die heilige Liturgie. Rückblick und Vorblick, in: Walter A. Euler (Hg.), 40 Jahre danach. Das Zweite Vatikanische Konzil und seine Folgen, Trier 2005, 11–26, hier 18 f. (JRGS 11, 703)


Die Liturgie lebt von den Gaben der Schöpfung, die in ihr zu Geschenken der Erlösung werden. Irenäus hat den Gnostikern gegenüber, die die Schöpfung als Werk des Demiurgen verdächtigten, ganz nachdrücklich gezeigt, wie die Eucharistie in den Gaben von Brot und Wein, die Leib und Blut Christi werden, Schöpfung und Erlösung untrennbar ineinander bindet. Nur ein Gott ist es, der die Gaben geschaffen hat und der in der Verwandlung der Gaben sich schenkt. Die Alte Kirche hat mit dem Blick nach Osten die Verankerung der Liturgie in der Schöpfung und zugleich die Ausrichtung der Schöpfung auf den neuen Himmel und die neue Erde hin ausgedrückt. Die Schöpfung stöhnt unter den Tritten Adams, sie wartet auf das Auftreten der Kinder Gottes, sagt uns Paulus (Röm 8,18–24). Heute hören wir das Stöhnen der Schöpfung förmlich, und darum ist es so wichtig, dass der Schöpfungsbezug in der Liturgie auch sinnlich vernehmbar wird.





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