Vortrag „Cooperatores veritatis. Zum Theologieverständnis Joseph Ratzingers/ Papst Benedikts XVI.“ beim Dies academicus von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am 11. Dezember 2013
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Regensburg hatte den Direktor des Instituts eingeladen zum Theologieverständnis von Joseph Ratzinger zu sprechen. Bischof Voderholzer stellte seine Überlegungen in drei Hauptpunkten dar. Ausgangspunkt für das theologische Forschen Ratzingers ist u.a. seine Forderung nach einem tragfähigen, nicht verengten Rationalitätsbegriff: Theologie braucht eine Rationalität, die es ermöglicht Transzendentes zu denken. In einem zweiten Punkt erläuterte Bischof Voderholzer die Theologie Ratzingers im Spannungsfeld von Metaphysik und Heilsgeschichte. Mit einem schon aus der alttestamentlichen Begegnung mit der hellenistischen Kultur gewonnenen Rationalitätsprinzip wurde das Christentum kommunikationsfähig. Christlichen Denkern war es damit auch möglich geworden, gegen eine falsche Hellenisierung geistig vorzugehen. Dem christlichen Glauben wohnt daher auch eine enthellenisierende Kraft inne, die gegen eine Umdeutung der Heilsgeschichte in ein philosophisches Konzept vorgehen kann. Das dritte große Thema in Ratzingers Theologieverständnis ist eine angemessene Schriftauslegung, die als theologisches Grundprinzip zur Erschließung und Durchdringung der biblischen Offenbarung für Joseph Ratzinger gehört.